Geowissenschaften in der Praxis
03. Dezember 2018

Oberflächenabfluss als Naturgefahr - eine Entscheidungshilfe

Die soeben erschienene Publikation „Werkzeuge zum Thema Oberflächenabfluss als Naturgefahr – eine Entscheidungshilfe“ schafft eine Übersicht über die in der Schweiz bestehenden Werkzeuge zur Beurteilung von Oberflächenabfluss und deren praktischen Anwendung.

Oberflächenabfluss stellt eine Gefahr für unsere Gesellschaft dar und ist in der Schweiz für fast 50 % der Schäden verantwortlich, welche durch Wassergefahren verursacht werden. Trotzdem wurde dem Thema in Wissenschaft und Praxis erst seit den grossen Überschwemmungen im August 2005 vertieft Beachtung geschenkt.

Oberflächenabfluss in Othmarsingen 08.06.2016 (Mobiliar Lab für Naturrisiken / Christophe Lienert / CC BY-SA 4.0)
Oberflächenabfluss in Othmarsingen 08.06.2016 (Mobiliar Lab für Naturrisiken / Christophe Lienert / CC BY-SA 4.0)

 

Die aktuell verfügbaren Werkzeuge, die es für die Beurteilung und den Umgang mit Oberflächenabfluss gibt, werden in der neu erschienenen Publikation der Schweizerischen Gesellschaft für Hydrologie und Limnologie SGHL, der Schweizerischen Hydrologischen Kommission CHy und dem Mobiliar Lab für Naturrisiken der Universität Bern zusammengetragen und charakterisiert. Anhand typischer Fragestellungen wird die Anwendung im konkreten Fall aufgezeigt. Die Beiträge wurden vom Mobiliar Lab für Naturrisiken, Agroscope, der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen VKF und von geo7 erarbeitet

Unter anderem werden im Themenfeld Naturgefahren folgende Werkzeuge vorgestellt:

  • Gefährdungskarte Oberflächenabfluss (geo7)
    geo7 hat den Prozess Oberflächenabfluss flächendeckend für die gesamte Schweiz modelliert. Die Gefährdungskarte Oberflächenabfluss zeigt die potenziell betroffenen Gebiete und die dort zu erwartenden Fliesstiefen. Siehe auch Blogeintrag Gefährdungskarte Oberflächenabfluss
  • Punktuelle Gefahrenabklärung (VKF)
    Eine Wegleitung zur Abklärung der Gefährdung durch Oberflächenabfluss an einem bestimmten Standort, beispielsweise für eine Parzelle oder ein Gebäude.
  • Gebäudeschutzmassnahmen gegen Oberflächenabfluss (VKF)
    Gebäude lassen sich mit konzeptionellen und baulichen Massnahmen wirksam vor Überschwemmungen schützen. Je nach Gebäudetyp, Gebäudeteil und Situation sind andere Schutzmassnahmen geeignet.

 

Auszug aus dem Anwendungsbeispiel zur Gefährdungskarte Oberflächenabfluss: Versiegelte Flächen wie Strassen bilden wichtige Leitstrukturen für den Oberflächenabfluss und vermögen den Abfluss in neue Gebiete zu lenken. Im rot markierten Bereich folgt der Oberflächenabfluss z.B. dem Strassenverlauf und nicht der Richtung des Hauptgefälles. (BAFU, SVV, VKG 2018)
Auszug aus dem Anwendungsbeispiel zur Gefährdungskarte Oberflächenabfluss: Versiegelte Flächen wie Strassen bilden wichtige Leitstrukturen für den Oberflächenabfluss und vermögen den Abfluss in neue Gebiete zu lenken. Im rot markierten Bereich folgt der Oberflächenabfluss z.B. dem Strassenverlauf und nicht der Richtung des Hauptgefälles. (BAFU, SVV, VKG 2018)

 

Die vollständige Publikation kann über folgenden Link als PDF bezogen werden: 
Entscheidungshilfe Oberflächenabfluss
oder in gedruckter Version bestellt werden über: 
Werkzeuge zum Thema Oberflächenabfluss als Naturgefahr – eine Entscheidungshilfe

Haben Sie weitere Fragen zum Thema Oberflächenabfluss oder wünschen Sie eine Gefahrenabklärung und/oder konkrete Massnahmenvorschläge zum Schutz vor Oberflächenabfluss? Wir unterstützen Sie gerne bei Ihren individuellen Projekten und Lösungsfindungen. Kontaktieren Sie uns unverbindlich über 

 

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Andy Kipfer

Andy Kipfer
Geograf (Dipl.), Dr. phil. nat.
Fachexperte Naturgefahren
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Catherine Berger

Catherine Berger
Geografin (Dipl.), Dr. phil. nat.
Dipl. Betriebswirtschafterin NDS HF
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