Klima auf Rekordjagd
Global Klimarekorde jagen sich
Die Meldungen über Klimarekorde überschlagen sich gegenwärtig. In diesen Tagen meldete die NASA einen neuen globalen Temperaturrekord für den Februar. Die Temperatur lag 1.35 °C über dem Februar-Mittel der Jahre 1951 – 1980. Gleichzeitig war die Eisbedeckung in der Arktis so gering wie noch nie im Februar. Nachdem bereits 2014 mit 0.75 °C über dem langjährigen Mittel ein neuer Temperaturrekord registriert wurde, wurde dieser Wert im Jahr 2015 mit plus 0.9 °C nochmals übertroffen. Damit ist annähernd die Hälfte des letzten Herbst in Paris beschlossenen maximal zulässigen Temperaturanstiegs von 2 °C aufgebraucht.
Auch die Schweiz macht mit
Und die Schweiz macht mit: auch hier war 2015 das zweite Rekordjahr in Folge seit Messbeginn (1864). Das Temperaturmittel lag 1.3 °C über dem Durchschnitt der Jahre 1981 – 2010. Der Winter 2015/16 war der zweitwärmste seit Messbeginn.
Permafrost im Schwitzkasten
Die hohen Temperaturen haben drastische Auswirkungen auf den Permafrost. Wie die Resultate des Schweizer Permafrostmessnetzes (PERMOS) zeigen, hat sich der Permafrost noch nie derart stark erwärmt wie im Beobachtungsjahr 2014/2015. Geophysikalische Messungen zeigen einen grösseren Anteil an flüssigem Wasser im Permafrost. Dies ist ein deutliches Zeichen für ablaufende Schmelzprozesse und auch Bewegungen von Blockgletscher werden dadurch beschleunigt. Die Mehrheit der Blockgletscher in der Schweiz bewegt sich so schnell wie noch nie seit Beginn der Messungen um das Jahr 2000. Die Gefahr, dass durch die hohen Bewegungsraten grössere Schuttmassen instabil werden und damit mehr Material für Murgänge bereit liegt, wird im nächsten Sommer ansteigen.
Diese Prozesse beschäftigen geo7 aktuell im Rahmen eines Projektes im Kanton Wallis. Das Einzugsgebiet des Fellbaches oberhalb von Saas-Balen ist von Blockgletschern, schmelzenden Gletschern und Gletscherseen geprägt. Die Aufgabe von geo7 ist es, die zukünftige Entwicklung im Periglazialraum abzuschätzen, sowie deren Auswirkungen auf die Gefahrensituation aufzuzeigen.

