Geowissenschaften in der Praxis
23. Dezember 2015

i-range planner: Unser neues Tool für die Berechnung der Versorgungs- und Erschliessungsgüte

Nachdem die Kantone Bern, Obwalden und Nidwalden sich für unseren i-range planner entschieden haben, nutzt nun auch der Kanton Freiburg die deutlichen Vorteile des Verfahrens im Bereich Öffentlicher Verkehr. Weitere Kantone befinden sich zurzeit in der Entscheidungsphase.

Mit einem bisher weit verbreiteten Ansatz wird das Einzugsgebiet um eine Haltestelle mit einem Zirkelschlag (radiale Ausdehnung) definiert. Als Mass für die Entfernung zur Haltestelle wird also implizit die Luftdistanz verwendet. Viele Menschen gehen täglich zu Fuss von der eigenen Wohnung zur nächstgelegenen ÖV-Haltestelle. Der zurückgelegte Weg wird jedoch durch die Luftdistanz bestenfalls angenähert. In vielen Fällen ist der Weg länger, wenn er über Hügel oder durch Täler führt oder wenn Hindernisse umgangen werden müssen.

Mit einem neu implementierten Verfahren bietet der i-range planner neben dem genaueren Mass zur Bestimmung der Erschliessungsqualität noch mehr Möglichkeiten:

Bisher konnte die ÖV-Erschliessungsgüteklasse einzig über neue/verschobene Haltestellen sowie Taktverdichtungen beeinflusst werden. Mit dem neuen Verfahren kann - zusätzlich zur Berücksichtigung des Reliefs - z.B. mittels neuer Brücken / Durchlässen / verbesserter Zugänglichkeit zum Bahnhof die Güteklasse ausgeweitet werden. Die beeindruckenden Resultate können in einem ArcGIS-Viewer angeschaut werden.

Der Grund für die Namensänderung (der i-range planner war bis vor kurzem als ÖV Toolbox bekannt) war damit gegeben, dass der i-range planner sich nebst dem Kontext „Öffentlicher Verkehr“ flexibel in weiteren Anwendungsgebieten einsetzen lässt. Das Tool ist zum Beispiel wertvoll für die Raumplanung: So können mit einfachem Aufwand zukünftige Massnahmen (Bau einer Unterführung oder Brücke) simuliert werden.

Ein weiteres Plus ist, dass der i-range planner sich für die Erarbeitung von Entscheidungsgrundlagen weiterer Fragestellungen erweitern und mit zusätzlichen Datensätzen flexibel kombinieren lässt. Z.B. mit Hilfe demografischer Daten lassen sich Berechnungen der Versorgungsgüte für Einwohner durchführen, oder räumliche GIS-Analysen können mit dem i-range planner bei der Planung von Anlagen zur kombinierten Mobilität (z.B. Park-and-Ride- oder Bike-and-Ride-Anlagen entscheidende Hilfestellung leisten.

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Ursin Caduff
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